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| | Frage zur Sendung  | Muss ein Taucher beim Freitauchen nach dem Auftauchen aus 120 Meter Tiefe in die Druckkammer? |  | |
Nein, wenn der Taucher langsam genug auftaucht, ist eine Druckkammer nicht nötig. Anders sieht es aus, wenn sich gefährliche Blasen im Körper gebildet haben...
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 | Freies Tauchen mit Atemgerät |  | |
Beim normalen Sporttauchen mit Druckluft erreicht man rund 40 Meter. Mit Hilfe von Trimix, einer Mischung aus Helium, Sauerstoff und Stickstoff, lässt sich 120 bis 140 Meter tief tauchen. In diesen Tiefen herrschen hohe Drücke. Taucht man zu schnell auf, bilden sich durch den plötzlich nachlassenden Druck Blasen im Körper - ähnlich wie in einer geöffneten Mineralwasserflasche. Diese Blasen verursachen unterschiedlichste Symptome vom leichtem Hautjucken bis hin zu schwersten Schädigungen des zentralen Nervensystems - Symptome der so genannten Dekompressionskrankheit. Um diese zu vermeiden, muss man langsam aufsteigen. Die in den Geweben gelösten Gase, vor allem Stickstoff, können dann über die Lunge abgeatmet werden. Ist ein Unfall eingetreten, muss der Patient in eine Druckkammer. Hier werden die Blasen durch den Druck langsam wieder verkleinert. Zudem wird durch die Atmung von reinem Sauerstoff das Abatmen des besonders kritischen Stickstoffes beschleunigt. Den Verunglückten wieder in die ursprüngliche Tiefe zu bringen und danach langsam aufzutauchen, wäre viel zu gefährlich.
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 | Tauchen mit angehaltenem Atem |  | |
Beim Apnoetauchen wurden schon Tiefen von rund 160 Metern erreicht. Auch hier muss im Regelfall keine Druckkammer aufgesucht werden. Die Aufenthaltszeit in der Tiefe ist so kurz, dass sich kaum kritische Gasmengen in den Körperflüssigkeiten lösen können. Beim Auftauchen gibt es daher wenig Probleme mit Gasblasen.
Als besondere Ausnahme werden Berichte über Perlentaucher der Pazifik-Inselgruppe Tuamotu zitiert. Dort lässt man sich durch Gewichte auf den Grund ziehen und bleibt jeweils rund 60 Sekunden auf einer Tiefe von bis zu 45 Metern. Und dies pro Stunde bis zu 15 mal, circa sechs Stunden pro Tag. Bei diesem exzessiven Apnoetauchen kommt es immer wieder zu schweren Unfällen, die als Dekompressionserkrankung angesehen werden. Diese lassen sich in einer Druckkammer behandeln. Sicherer sind jedoch längere Pausen zwischen den Tauchgängen. Die meisten Perlentaucher achten darauf. Bei ihnen treten die Symptome deshalb auch nicht auf. |
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