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| | hobbytipp 330  Lust am Spielen neu entdeckt  | |
Liebe Zuschauer,
die Sommerferien stehen vor der Tür und damit für die meisten auch viel Freizeit. Kinder vor allem freuen sich - endlich mal wieder richtig Zeit zum Spielen.
Nun könnte man meinen, Spielen sei kein Thema für eine Wissenschaftssendung, doch weit gefehlt: Wissenschaftler der unterschiedlichsten Fachrichtungen wie Biologen, Psychologen und gar Archäologen oder Mathematiker widmen sich diesem Phänomen. Und das tun sie natürlich nicht "just for fun". Im Gegenteil: Spielen ist eine Erscheinung in allen Kulturen der Welt und begleitet den Menschen seit seinen Anfängen. Die Bedeutung von Spiel und verschiedenen Spielkulturen für das soziale Miteinander von Menschen kann kaum überschätzt werden - Spielen ist weder Luxus noch Kinderkram, sondern ein wichtiges Urbedürfnis von Menschen. Wissenschaftler haben sich allerdings an dem Versuch, das Wesen des Spielens in einer Kurzdefinition zu beschreiben, die Zähne ausgebissen. Das macht auch letztlich keinen Sinn und würde einem Grundgedanken des Spielens widersprechen: vielseitig, frei und eben auch unberechenbar zu handeln.
Spielen tut jedenfalls gut - das gilt für Kinder genauso wie für Erwachsene. Inzwischen weiß man, dass sich unsere Kinder nur dann gesund entwickeln können, wenn sie möglichst viel spielen. Und genau da liegt der Hase im Pfeffer. Unsere Kinder haben heute häufig vollgestopfte Terminpläne wie kleine Jungmanager. Zu denen werden sie von den Eltern dann auch noch meistens mit dem Auto hinkutschiert. Fachleute sprechen bei unseren Kindern heute schon von einer Verinselung der Lebensräume. Auch haben sie den sinnigen Begriff der 3-Scheiben-Gesellschaft geprägt: Wie oft sitzen unsere Kinder im Auto und gucken durch die Autoscheiben oder hocken in der Wohnung und schauen durch die Fenster. Die übrige Zeit sitzen sie dann vor dem Fernseher oder dem Computer.
Das hat Konsequenzen, und zwar heftigere als Sie sich jetzt zunächst vielleicht ausmalen können. Ärzten fällt das z. B. bei den Schuleingangsuntersuchungen auf. Viele Kinder schaffen es nicht mehr, auf einem Strich entlang zu balancieren oder problemlos rückwärts zu gehen. Kraft und Ausdauer unserer Kinder sind so schwach ausgebildet wie nie zuvor.
Gründe genug für uns, Ihnen im Folgenden viele Tips und Anregungen zu geben, damit Sie zusammen mit Ihrer Familie die Lust und Freude am Spielen wieder neu entdecken können.
Ihre
SabineFricke und Jean Pütz |
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