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| | hobbytipp 330  Lust am Spielen neu entdeckt   Warum spielen Tiere?   |  |  |  |  | 
 |  |  |  |  |  | Der junge Bär lernt im Spiel wichtige Über- lebenstechniken.
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Spielen ist ein Urphänomen und in unseren Genen fest verankert. Nicht umsonst sprechen Biologen vom Spieltrieb des Menschen, aber auch der Tiere. Vor etwa 220 bis 200 Millionen Jahren begann die Entwicklung von Säugetieren und Vögeln. Erst bei diesen lässt sich eine Spielaktivität sicher nachweisen. "Spielverdächtige" Ausnahmen sind einzelne Raubfische wie der Elefantenfisch oder einige Reptilien wie Alligatoren oder der Komodowaran - eine riesige Echsenart, die ausschließlich auf einer winzigen Sunda-Insel Indonesiens lebt.
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 |  |  |  |  |  | Ob Hund und Katze sich später spinnefeind sind, entscheidet sich oft im Spiel. |  |
Viele Verhaltensbiologen sind fasziniert vom Spiel der Tiere und sie sind sich einig, dass es bei Tieren sehr bedeutende Funktionen hat. Beim Spiel experimentieren Tiere mit den Dingen der Umwelt, setzen sich mit diesen auseinander und lernen damit fürs Leben - letztlich sogar fürs Überleben. Junge Iltisse zum Beispiel lernen im Spiel den für die spätere Paarung notwendigen Nackenbiss, und der auf den Galapagosinseln lebende Spechtfink lernt spielerisch, wie er kleine Stöckchen als Werkzeug bei der Nahrungssuche verwenden kann. Beim spielerischen Experimentieren können Tiere sogar regelrechte "Erfindungen" machen, die ihnen im späteren Leben nützlich sind. Schimpansen, die noch keine Erfahrungen mit Stöcken gesammelt haben, kommen auch nicht auf die Idee, dass man Bananen, die außerhalb ihres Käfigs liegen, mit einem Stock zu sich heranholen kann. Spielen die Schimpansen vorher allerdings einige Tage mit Stöcken, lösen sie diese Aufgabe innerhalb von 20 Sekunden.
Spielen schult aber nicht nur die "intellektuellen", körperlichen und motorischen Fähigkeiten von Tieren, sondern auch ihre sozialen. So erproben beispielsweise die Jungtiere verschiedener Affenarten bereits im Spiel das soziale Miteinander. Fehlen ihnen diese wichtigen Erfahrungen, sind sie später nicht in der Lage, im sozialen Gefüge der Gruppe zu bestehen oder sich in die bestehende Rangordnung einzugliedern.
  Spielen für die kreativen Kräfte  So wie Schimpansen während des Spielens "einfallsreicher" werden, so geht es auch uns Menschen. Denn Spielen setzt Phantasie frei. Kinder beispielsweise, die den Suppentopf noch in ihrer spielerischen Freiheit zum Hochseedampfer erklären können, machen damit wichtige Erfahrungen.
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 |  |  |  |  |  | Im Hochseilgarten er- fahren Manager Team- geist. |  |
Dass Pippi Langstrumpf auf uns so magisch wirkt und sogar noch Erwachsene leuchtende Augen bekommen, liegt daran, dass sie sich die Freiheit nimmt, die Welt so zu sehen und zu machen, wie es ihr gefällt. In ihrer Phantasie ist einfach alles möglich. Pippi Langstrumpf nimmt das Leben als ein großes spannendes Spiel und zeigt uns damit auch das Wesen des Spielens: kreativ zu sein, flexibel mit Situationen umzugehen, seine Stärken zu erkennen, aber auch die eigenen Grenzen. Eigenschaften, die im beruflichen Alltag entscheidend sein können. Aus diesem Grund werden sogar regelrechte Spielseminare für Manager veranstaltet: Von der Firmenolympiade bis zur gemeinsamen Kletterpartie gibt es viele Übungen, mit denen Manager auch im übertragenen Sinne "in Bewegung" kommen sollen.
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 |  |  |  |  |  | Zweihandmalen aktiviert brachliegende Areale des Gehirns. |  |
Eine einfache Übung, die jeder auch zu Hause nachmachen kann, ist folgende: Auf einem großen Malblatt, bestens geeignet sind auch alte Tapetenrollen, malt man gleichzeitig mit beiden Händen beliebige Figuren, und zwar mit geschlossenen Augen. Am besten nimmt man zwei verschiedene Farben, wobei Fingerfarben (s. Rezept) am besten geeignet sind. Man kann aber auch Wachsmalstifte oder andere dicke Stifte verwenden. Nun malt jede Hand mit einer Farbe.
Diese Übung trainiert besonders die bei den meisten Menschen eher unterentwickelte linke Hand und damit auch die entsprechende, also die gegenüberliegende rechte Gehirnhälfte. Die rechte Gehirnseite ist für den Bereich Intuition und Gefühl zuständig, die linke Seite mehr für sachliches, analytisches Denken. Mit dieser Malübung fördert man die Verbindung von Fühlen und sachlichem Denken, und das kann auch im knallharten Business ziemlich nützlich sein!
  Fingerfarben selbst gemacht   |  |  |  |  | 
 |  |  |  |  |  | Unsere Fingerfarben sind für Kinder vollkommen unbedenklich. |  |
Mit unserem technischen Dextrin Gluedex HT (s. Bezugsquellen) kann man sehr einfach und schnell wunderbare Fingerfarben selbst herstellen. Und wunderbar heißt, dass sie fantastisch malen, äußerst angenehm in der Handhabung, ökologisch vollkommen unproblematisch und für Sie oder auch Ihr Kind unbedenklich sind. Dabei ist die Herstellung wirklich kinderleicht. Sie brauchen nur Wasser, Glycerin und Kreide aus der Apotheke sowie Gluedex HT, eine modifizierte Stärke aus Kartoffeln. Dieses Bindemittel macht die Farbe so richtig schön sämig. Dann fehlt nur noch der Farbstoff an sich. Da können Sie alles mögliche nehmen wie z. B. Kaffeepulver, Gewürze wie Kurkuma oder ganz einfach Lebensmittelfarben.
 | Fingerfarben mit Gluedex HT |  |  |  | 24 g Gluedex HT
|  |  |  | 12-20 ml Wasser
|  |  |  | 12 g Kreide
|  |  |  | 8 g Glycerin |
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Gluedex HT sorgfältig in lauwarmes Wasser einrühren, dann nach und nach die anderen Zutaten hinzugeben, fertig. Geben Sie zu Beginn nur wenig Wasser zu und fügen Sie am Schluss noch soviel hinzu, bis Ihnen die Konsistenz der Farbe gut gefällt. Diese Richtschnur gilt für den sofortigen Gebrauch. Soll die Farbe erst einige Stunden später oder am nächsten Tag verwendet werden, ist es günstiger, eher etwas mehr Wasser hinzuzugeben, da die fertige Fingerfarbe nachdickt.
Diese Fingerfarbe enthält keine Konservierungsstoffe, deshalb sollte sie innerhalb einer Woche aufgebraucht werden. Die Rezeptur ergibt ca. 60 g Fingerfarbe. Das reicht pro Farbton wunderbar für einen Malnachmittag. Falls Sie Ihre Freunde, Kollegen oder gar eine ganze Kinderschar versorgen möchten, dann verdoppeln, verdreifachen oder vervierfachen Sie einfach die einzelnen Anteile in der Rezeptur.
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 | Körpermalspaß mit Gluedex HT |  | |
Die Herstellung unserer Körpermalfarbe basiert auf dem Rezept der Fingermalfarbe, ist im Grunde nur noch simpler. Denn die Körpermalfarbe muss letztlich weniger Ansprüche erfüllen. Sie sollte lediglich schön bunt und gut aufzutragen sein. Deshalb haben wir die Fingermalfarbe einfach abgewandelt:
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 | Körpermalfarbe |  |  |  | 40 g Gluedex HT
|  |  |  | 40 ml Wasser
|  |  |  | 4 g Glycerin |
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 |  |  |  |  |  | Kinder haben einen Heidenspaß am Bemalen des Körpers.
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Gluedex HT in lauwarmem Wasser gründlich glatt rühren, dann nach und nach das Glycerin und die Farbe einrühren, fertig.
 | Gluedex-Bastel-Kleber |  | |
Wenn Sie aus dem Rezept für die Fingerfarben die Farbe weglassen und dafür etwas Zucker hinzu geben, dann können Sie einen supertollen Bastelkleber herstellen. Der ist auch im Büro gut zu verwenden.
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 | Gluedex-Bastel-Kleber HT |  |  |  | 40 g Gluedex HT
|  |  |  | 50 ml Wasser
|  |  |  | 5 g Zucker
|  |  |  | 2 g Glycerin |
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 |  |  |  |  |  | Mit Gluedex lässt sich herrlich basteln. |  |
Gluedex HT einfach in lauwarmes Wasser einrühren. Anschließend geben Sie den Zucker hinzu und rühren abermals gut durch. Zum Schluss wird noch das Glycerin eingearbeitet.
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