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Dynamisch gegen Rückenschmerzen
Die Wirbelsäule - Gliederkette des Menschen
Foto Jean Pütz mit Python und Wirbelsäule; Rechte: WDR
Wirbel machen den Körper beweglich. Python-Schlangen besitzen von allen Lebewesen die meisten - bis zu 400.

Die Wirbelsäule des Menschen besteht aus 24 Wirbelknochen. Wenig, im Vergleich zu den geschmeidigen Würgeschlangen, die in ihren Bewegungen scheinbar keine Grenzen kennen. Aber immerhin, wir Menschen können uns umdrehen, beugen und bücken.
 
Foto Schlangenmenschen; Rechte: WDR
Schlangenmenschen zeigen, wozu unsere Körper fähig sind. Doch die Faszination geht auf Kosten des Rückens.

Bewegung lässt sich auch übertreiben. Durch intensives Training der Wirbelsäule schon von Kindheit an, lässt sich eine akrobatische Überbeweglichkeit der Wirbelsäule erreichen. Während sich die Wirbelsäule normalerweise vom maximalen Vornüberneigen bis zum maximalen Rückwärtsneigen ca. 240 Grad beugen kann, erreichen Schlangenmenschen, auch Kontorsionisten genannt, 360 Grad und mehr. Dabei wird die Lendenwirbelsäule extrem überdehnt und gleichzeitig noch  verdreht. Strukturelle Schäden von Wirbelsegmenten, insbesondere Spaltbildungen treten bei Ihnen, genau wie bei vielen anderen Hochleistungssportlern, häufiger auf. Kontorsionisten beenden ihre Karriere meist schon mit Anfang zwanzig.
 
Foto Modell einer gesunden Bandscheibe; Rechte: WDR
Der gallerartige Kern der Bandscheibe wird von einem faserigen Ring in Form gehalten.

Mangelnde Bewegung, einseitige Belastungen und eine schlechte Haltung haben dazu beigetragen, dass sich Rückenschmerzen zur Volkskrankheit Nummer eins entwickeln konnten. Das einzige Mittel dagegen heißt Bewegung. "Dynamik" ist zum neuen Schlüsselwort in der Prävention und modernen Therapie von Rückenbeschwerden geworden. Dynamische Bewegungen kräftigen Muskeln und versorgen Bandscheiben mit nötigen Nährstoffen.
 
Grafik Bücken; Rechte: WDR
Wer sich zu lange bückt, schadet seinen Bandscheiben.

Wenn wir uns beugen, zum Beispiel bei der Schreibtischarbeit, verlagert sich der Gallertkern. Der Faserring versucht den Kern wieder in die Mittelposition zurück zu drücken. Je länger wir in der gebeugten Position verharren, desto weiter verlagert sich der Gallertkern nach außen und desto schwieriger wird es für den Faserring, ihn wieder zurück in die Mitte zu holen. Deshalb reichen kurze Pausen zur Erholung nicht aus. Der Druck auf die Hinterkante des Faserrings bleibt so bestehen, bis dieser dann eines Tages reißt und sich der Gallertkern herausdrückt - ein Bandscheibenvorfall.
 
Foto Modell eines Bandscheibevorfalls; Rechte: WDR
Beim Bandscheibenvorfall reißt der Ring und der Kern tritt aus.
 
externer Link
Deutsches Grünes Kreuz
 
Sendung
Die Wirbelsäule - Gliederkette des Menschen
Die Wirbelsäule; interaktiv
Wohltaten für den Rücken
Sitzen ist nicht gleich Sitzen
Der Bildschirmschoner, der Lunge und Rücken kräftigt
Auf die Haltung kommt es an
Bewegte Kindheit