wdr.deFernsehenRadioProgrammvorschauUnternehmenMittwoch, 02.04.2008
EmailA-ZStreaming
 
Lebenselixiere aus Deutschland: wilde Früchte
Üppiges Geschenk der Natur: Vollmast im Wald
Foto Wald; Rechte WDR
Alle paar Jahre biegen sich die Äste im Wald vor extremer Fülle und bringen eine reiche Ernte.

"Das beste im Leben ist umsonst." Das gilt einmal mehr für die Ernte dieses Herbstes. Buchenzweige biegen sich unter der Last der Bucheckern und Schlehen sind so groß wie Knickern. Nur alle paar Jahre wuchert die Natur in derart üppigen Überfluss. Im Wald sprechen die Förster gar von Vollmast. Dieser Begriff stammt aus früheren Jahrhunderten, als die Bauern noch ihre Schweine zur Mast in den Wald trieben. Bei Buchen, Eichen und Nüssen gibt es regelrechte Zyklen. Nur alle paar Jahre tragen die Bäume reich. Im Laufe von Jahrmillionen haben sich hier innige Wechselbeziehungen zwischen Pflanzen und Tieren entwickelt. Tiere, die sich von den Waldfrüchten ernähren, vermehren sich über die Jahre gerade so stark, wie es das Nahrungsangebot erlaubt. In dieser Zeit haben Buchen und Co. kaum Chance sich zu vermehren. Nur alle paar Jahre tragen sie üppig. Ein Teil der Früchte bleibt liegen und kann im nächsten Frühjahr keimen. Oder wir Menschen bereiten uns ein Erntefest im Wald:

 
externer Link
Infoblatt Wald (PDF)
Buchecker
Foto Bucheckern; Rechte WDR
Süß schmecken die Bucheckern, die der Wald im Herbst ganz umsonst bietet.

Herrscht Vollmast in Wald und Flur, so tritt der Spaziergänger immer wieder auf eine nicht enden wollende Menge, der kleinen, braunen, dreieckigen Eckern, die ein stacheliges Gehäuse tragen. Heute beachtet kaum einer diesen Überfluss. Grundverkehrt: Früher war wahre Sammelleidenschaft verbreitet, wenn auch oft aus Gründen der Not. 1948 etwa � ein Jahr mit Vollmast - trugen Groß und Klein so viele Bucherckern nach Hause, wie sie nur tragen konnten. Aus den Samen wurde wertvolles Buchelöl gepresst. Durch den Verkauf verdienten sich viele ein paar Mark dazu. Heutzutage wird das Sammeln von Bucheckern nach dem Saat- und Pflanzgutgesetz einzelner Bundesländer geregelt. Dort heißt es: Baumsamen dürfen nur von begutachteten und zugelassenen Altbeständen gesammelt werden. Denn in der Regel greifen Förster und ihre Helfer auf Bucheckern zur Nachzucht wertvoller Buchenbestände zurück. Wer da aber sein ganz privates Körbchen mit diesen Samen füllen will, darf sie auch ungestört und mit gutem Gewissen nach Hause tragen. Ihr Geschmack ist süßlich. Mehr finden Sie im hobbytipp.

 
externe Links
www.wald-rlp.de
www.munlv.nrw.de
www.loebf.nrw.de
www.lwf.uni-muenchen.de
 
aktuelle Sendung
Die Schlehe: deutsche Olive mit Heileffekt
Mehr Sein als Schein: die Hagebutte
Die Jäger und Sammler in uns - Zeitreise mit wilden Früchten
Üppiges Geschenk der Natur: Vollmast im Wald
Gartenhecken: eine Oase für Kleinstlebewesen und eine Fundgrube für Gourmets