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hobbytipp 332
Lebenselixiere aus Deutschland: wilde Früchte
von und mit Sabine Fricke, Jean Pütz, Christina Aseng, Swen Gummich, Horst Minge, und Vladimir Rydl


Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer,

es ist Herbst geworden; Erntezeit. Wenn man versucht, mit den Jahreszeiten zu leben, dann wird man in diesem Jahr besonders reich beschenkt. Denn der Herbst 2002 wird als ein ganz besonderer in die Geschichte eingehen. Das kann jeder erleben, der in den nächsten Wochen einen Waldspaziergang macht. Wir erleben eine Waldfrüchte-
ernte, wie sie nur alle paar Jahre einmal vorkommt: Fachleute nennen solch einen Herbst eine "Vollmast". "Vollmast" bedeutet, dass die Buchenzweige sich tief unter der Last der Bucheckern gen Boden neigen und die Eichen voll mit Eicheln hängen. Meistens lassen wir diese wilden Schätze aus der Natur einfach links liegen. Das sollten Sie in diesem Jahr nicht tun! Nehmen Sie die Vollmast zum Anlaß, sich mal in ihrer näheren Heimat umzutun und die besten Ecken und fruchtbarsten Hecken aufzuspüren. Die wilden Früchte bringen nicht nur überraschende Geschmackserlebnisse und vergessene Aromen auf den Tisch. Sie bieten auch sonst eine Menge Spaß. Einmal auf den Geschmack gekommen, werden die wochenendlichen "Ausflüge ins Grüne" zu einem Erlebnis mit "Mehrwert". Schon mit einer äußerst "schlichten" Artenkenntnis kann man eine reiche Ernte nach Hause tragen, die Kühlschrank und Kochgewohnheiten verändert. Und es macht einfach Spaß, nach einer Wanderung zu Hause schnell mal einen Hagebuttenzwiebelkuchen zu backen und dazu ein Glas Federweißen zu trinken. Schnell nimmt die Pflanzenkenntnis zu und man kennt "seine" Ernteplätze. Auch in unserer verstädterten Landschaft gibt es überall in nächster Nähe Nischen, in denen man saubere Wildfrüchte finden kann; sei es eine unbeachtete Parkecke, ein Bahndamm oder ein Waldsaum. Auch für Kinder bekommt die meist unbeliebte Ankündigung eines Spazierganges einen ganz neuen Reiz, wenn eine Sammelaktion in Aussicht steht, die in der Küche endet. Spaziergänge mit Kindern ohne Programm sind heikel, doch Früchte und Bäume bieten viele Spielideen und schärfen die Sinne für die Vielfalt.

Der Kriegsgeneration sind die wilden Genüsse verleidet worden, denn sie werden bei jeder Eichel an Kaffee-Ersatz und an die Not dieser Jahre erinnert. Ein negativer Beigeschmack, für den die Pflanzen nicht verantwortlich sind. Doch die meisten von uns können heute wieder unbefangen einfach mal schnuppern und sich auf Geschmackserlebnisse einlassen, die kein Supermarkt zu bieten hat. Ein unbefangener Tester wird von der Vielfalt der Aromen begeistert sein, denn Wildfrüchte bieten kulinarische Erlebnisse einer ganz ungewohnten Qualität, und wie immer bei der hobbythek kommt die Gesundheit nicht zu kurz! Damit auch Sie in den vollen Genuss der Erntefreuden kommen und nichts schiefgeht, versorgen wir Sie mit den richtigen Tricks und Tipps, frei nach dem Motto: Das Beste im Leben ist umsonst!


Ihre Sabine Fricke und Jean Pütz
 
hobbytipp
Vorwort
Was wir von unseren Vorfahren lernen können
Arche der Aromen
Gesundheit mit Herbstfrüchten
Die Wildrose - Die Königin
Schlehe - Die Zauberpflanze
Weißdorn - der Hüter der Schwelle
Buche - die Mutter des Waldes