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hobbytipp 340
Gut durchatmen - Fitness für die Lunge

Nachgemessen: Einfache Lungentests
Atemübungen, aber auch sportliche Betätigungen, bewirken eine messbare Verbesserung der Lungenfunktion. Schon wenige Hilfsmittel reichen aus, um die eigene Lunge überprüfen bzw. überwachen zu können.

Für den gesunden Menschen, insbesondere aber bei Erkrankungen mit erhöhtem Atemwiderstand, hat die Selbstdiagnostik eine große Bedeutung. Erst dadurch wird es möglich, sich an der Krankheitserkennung aktiv zu beteiligen und gemeinsam mit dem Arzt die Fortschritte der Behandlung zu erleben.



Brustkorbmessung:
Ein flexibles Maßband (Kurzwarenbedarf) wird in Höhe der Brustwarzen um den Brustkorb gelegt. Es erfolgen zwei Ablesungen, einmal nach tiefer Einatmung und das zweite Mal nach tiefer Ausatmung. Je nach Körpergröße sollte sich der Wert um circa acht bis zehn Zentimeter verändern. Liegt die Differenz nur bei zwei bis vier Zentimeter, könnte ein starrer Brustkorb oder eine Fehlbildung der Wirbelsäule vorliegen.


Lungenvolumen:
Als Vitalkapazität wird das Luftvolumen bezeichnet, das maximal ein- und ausgeatmet werden kann. Das Volumen der gewöhnlichen Atmungsluft beträgt 0,5 Liter - es wird auch als Respirationsluft bezeichnet.
Foto Jean Pütz mit Volumeter; Rechte: WDR
Foto Jean Pütz mit Volumeter; Rechte: WDR
Jean Pütz misst das
Volumen seiner Lunge.
Zur genauen Abschätzung des Lungenvolumens eignen sich einfache und preiswerte Messgeräte (Volumeter�) aus der Apotheke. Dazu wird einfach so weit wie möglich eingeatmet und bei zugehaltener Nase alle Luft in einen langen Plastikschlauch ausgeatmet. Die aufgefangene Luft wird zum Beutelende hin ausgestreift und an der aufgedruckten Skala die Vitalkapazität abgelesen.
Grafik : Atemvolumen Frauen; Rechte: WDR
Grafik : Atemvolumen Frauen; Rechte: WDR
Mit dem nebenstehenden Diagramm können Frauen ihre gemessenen Werte leicht überprüfen.
Grafik : Atemvolumen Männer; Rechte: WDR
Grafik : Atemvolumen Männer; Rechte: WDR
Das Lungenvolumen ist abhängig von Geschlecht, Körperbau und Körpergröße und beträgt maximal etwa 4,5 Liter. Durch körperliches Training kann die Vitalkapazität gesteigert werden, im Alter nimmt sie ab.
Lungenvolumen-Messung � la hobbythek
Foto Skala von umgedrehtem Eimer; Rechte: WDR
Foto Skala von umgedrehtem Eimer; Rechte: WDR
Auch mit einfachen Mitteln lässt sich die Vitalkapazität ermitteln.




Man benötigt:
einen 10-Liter-Eimer, möglichst mit transparenter Skalierung
einen Wasserschlauch, 100 cm lang, 13 mm dick
einen Messbecher
Grafik Lungenvolumen-Messung à la hobbythek; Rechte: WDR
Grafik Lungenvolumen-Messung à la hobbythek; Rechte: WDR
Ein Gefäß, z.B. die Badewanne so weit mit Wasser befüllen, dass der Eimer komplett eingetaucht werden kann. Wenn alle Luft entwichen ist, den Eimer unter Wasser auf den Kopf stellen. Nun ringsum das Wasser bis auf eine Handbreite ablassen und das Ende des Schlauchs unter den Eimer führen. Wer geschickt ist, kann den Eimer auch so weit hoch halten, dass er noch soeben ins Wasser ragt. Dabei sorgt übrigens der atmosphärische Luftdruck dafür, dass das Wasser im Eimer bleibt.

Tief Luft holen und die gesamte Atemluft in den Eimer pusten. Die Atemluft (Vitalkapazität) verdrängt das Wasser aus dem Eimer und kann an der Skala abgelesen werden.

Bei einem gewöhnlichen Eimer kann der Wasserstand außen am Eimer markiert werden. Falls den Eimer nicht genügend transparent ist, hilft eine Taschenlampe. Das Licht macht den Wasserstand sichtbar. Die Vitalkapazität lässt sich nun ermitteln, indem Wasser bis zur Markierung eingefüllt wird und diese Menge mit einem Messbecher ermittelt wird.
Atemstromstärke (Peak-Flow):
Foto Heißluftballon; Rechte: WDR
Foto Heißluftballon; Rechte: WDR

Der Luftbedarf des Menschen hängt sehr von der körperlichen Belastung ab. So verbraucht ein Erwachsener im Schlaf rund 5 Liter pro Minute, während es bei starker Anstrengung schon mal locker 120 Liter sein können.

Theoretisch könnte die Lunge eines Erwachsenen innerhalb einer Woche einen Heißluftballon befüllen.


Foto Jean Pütz pustet in Peak-Flow-Meter; Rechte: WDR
Foto Jean Pütz pustet in Peak-Flow-Meter; Rechte: WDR
Einatmen und mit voller
Kraft, so schnell wie
möglich, ausatmen.



Wer an Asthma leidet, tut gut daran, seine Atemstromstärke mehrmals täglich zu messen. Dazu benutzt man ein sog. Peak-Flow-Meter, das im wesentlichen aus einem Luftkanal besteht, in dem ein winziger Kolben an einer Zugfeder hängt. Der Luftstrom drückt dann gegen den Kolben, der einen Zeiger entlang einer Skala verschiebt. Je höher der angezeigte Wert, desto gesünder, d.h. je geweiteter sind die Bronchien.

Grafik Peak-Flow-Kurve; Rechte: WDR
Grafik Peak-Flow-Kurve; Rechte: WDR
Bei einer gesunden,
20 Jahre jungen und
170 cm großen Frau
liegt die Atemstrom-
stärke bei mindestens
400 Liter pro Minute
(oben). Unten, die
Kurve eines Asthmati-
kers.
Ein Peak-Flow-Protokoll zeigt die Entwicklung der Lungenfunktion über einen längeren Zeitraum. Bei einem gesunden Menschen bleiben die Werte praktisch konstant. Lediglich morgens sind die Peak-Flow-Werte etwas schwächer, da sich die Bronchien im Tagesverlauf um 10 bis 20 Prozent vergrößern. Große Schwankungen oder hohe Abweichungen vom persönlichen Bestwert sind ein Beleg dafür, dass etwas nicht stimmt.
 
hobbytipp
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