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| | hobbytipp 340  Gut durchatmen - Fitness für die Lunge   Wenn die Lunge "dicht macht": Asthma   |  |  |  |  | 
 |  |  |  |  |  | Wer schon einmal längere Zeit nur durch einen Trinkhalm geatmet hat, kann sich gut das be klemmende Gefühl eines asthmatischen Anfalls vorstellen. |  |
Der Begriff �Asthma' stammt aus dem Griechischen und bedeutet wörtlich �schweres und kurzes Atemholen'. Der Patient ist kurzatmig und hustet keuchend. Rasselnde, pfeifende oder brummende Atemgeräusche sind typische Symptome. Atemnot setzt ein und damit möglicherweise sogar die Angst zu ersticken.
Leider zählt Asthma zu den häufigsten chronischen Erkrankungen bei Kindern, rund zehn Prozent sind davon betroffen. Insgesamt hat sich die Zahl der Deutschen, die an Asthma leiden während der letzten zwölf Jahre von drei auf sieben Prozent mehr als verdoppelt.
Infektionen der oberen und unteren Atemwege, vor allem Virusinfekte, reizende Gase, Tabakrauch, Blütenpollen, Staub, bestimmte Schmerzmittel oder psychischer Stress können Asthma verursachen. Das rein allergische Asthma findet sich bei 90 Prozent aller Asthmatiker und tritt meistens bereits im Kindesalter auf. Nur ein Allergietest kann wirklich zeigen, ob es sich um allergisches Asthma handelt.
  Warum die Luft knapp wird   |  |  |  |  | 
 |  |  |  |  |  | Beim Asthma verengen sich die Atemwege. |  |
Mit der eingeatmeten Luft gelangen die allergenhaltigen Partikel in die Lunge. Die eigentlichen Allergene werden dann auf der Schleimhaut heraus gelöst, wandern in die Schleimhaut hinein und verursachen nach etwa 15 Minuten eine sofortige allergische Reaktion (Allergietyp I). Mastzellen setzen dabei vermehrt den Botenstoff Histamin frei. Dadurch schwillt die Schleimhaut an und beginnt, große Mengen zähen Schleims zu produzieren. Überdies ziehen sich die Muskelwände der Atemwege zusammen. All dies führt dazu, dass die Luftwege immer enger werden. Über den Hustenreflex will der Körper jetzt den zähen Schleim aus der Lunge loswerden. Das gelingt jedoch nur bedingt - ein quälender Reizhusten ist die Folge.
  Ausatmung unter Kontrolle : Die Lippenbremse   |  |  |  |  | 
 |  |  |  |  |  | Eine Kerzenflamme tänzeln zu lassen ohne, daß sie erlischt, ist eine gute Übung. |  |
Wer aufmerksam auf erste Warnsignale eines Asthmaanfalls achtet und möglichst früh darauf reagiert, hat gute Chancen, mit sanften Methoden starke Atemnot zu verhindern. Das oberste Gebot lautet dabei immer : Ruhig bleiben und entspannen. Denn wer Angst hat und sich aufregt, verkrampft seine Muskeln - und das ist Gift für die ohnehin schon angespannte Atemwegsmuskulatur.
Die sog. Lippenbremse ist immer dann angebracht, sobald erste Asthmawarnsignale spürbar sind. Dabei muss durch die Nase eingeatmet und durch die leicht aufeinander gelegten Lippen langsam ausgeatmet werden. Dabei entsteht ein Luftstau in den Atemwegen, der dafür sorgt, dass diese sich nicht verschließen. Besonders Kindern kann diese Technik mit ein paar Tricks problemlos nahe gebracht werden :
So muss versucht werden, behutsam gegen einen Tischtennisball zu pusten, damit er nur leicht in Bewegung gerät und nicht wegfliegt. Auch das Seifenblasen verlangt ebenfalls eine konzentrierte Ausatmung.
  Spielerisch die Atmung trainieren   |  |  |  |  | 
 |  |  |  |  |  | Spielen von Blockflöte trainiert die Lungen und kann bei Asthma helfen. |  |
Es gibt auch viele einfache Möglichkeiten, den Atemstrom spielerisch zu trainieren. Eine tiefere und bewusstere Atmung wird dann meist schon während des Atemspiels spürbar. Der Spaßfaktor kann natürlich erhöht werden, wenn die Spiele im Wettkampf mit anderen Kindern stattfinden.
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 |  |  |  |  |  | Gar nicht so leicht, einen Luftballon nur mit Hilfe des Atems in der Luft zu halten.
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Man kann z.B. versuchen, einen Luftballon mit Hilfe eines Trinkhalms durch einen Parcours aus Büchern, Stuhlbeinen und Papierkörben zu führen.
Richtig kräftig muss man blasen, um ein Blatt Papier gegen die Wand zu drücken.
 | Die hobbythek-Pfeife |  | Unsere hobbythek-Pfeife, die sogar der Lunge Gutes tut, haben wir bereits 1976 vorgestellt. Das Material :
|  |  |  | 1 Bambusrohr ca. 20 cm lang, 10 mm dick
|  |  |  | 1 Bambusrohr ca. 3 cm lang, 5 mm dick
|  |  |  | ca. 25 cm Draht, 1,5 mm dick
|  |  |  | ca. 7 cm Draht, 0,5 mm dick
|  |  |  | 1 Styroporball, Durchmesser ca. 25 mm |
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 |  |  |  |  |  | Durch geschicktes Blasen und leichte Kipp- bewegungen muss man versuchen, einen kleinen Ball in die Öse ein- und wieder auszuhängen.
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Beim Sägen des großen Bambusrohrs ist darauf zu achten, dass sich circa zwei Zentimeter vor dem Ende ein Knoten befindet. Dort ist es dann luftdicht verschlossen. Knapp fünf Zentimeter vor dem Ende wird ein Loch gebohrt, in das das dünne Röhrchen so eingeklebt werden muss (vorher das Röhrchen leicht anspitzen), dass es Luft durchlässt, aber keine �Nebenluft' hat. Der lange Draht wird an einem Ende mit Hilfe eines Hammerstiels in eine Öse geformt und rechtwinklig abgebogen. Das andere Ende wird am Rohrende - hinter dem Knoten - durch eine dünne Bohrung gesteckt und einmal um das Rohr gewickelt. Es ist darauf zu achten, dass die Öse exakt über dem dünnen Röhrchen steht.
Der kurze Draht erhält einen Haken und wird durch den Styroporball gestochen.
 | Freiraum zum Atmen - sanfte Schleimlöser |  | |
Zwischen akuten Asthmaanfällen leiden viele Betroffene unter Husten und Verschleimung der Lunge. Das ist nicht nur unangenehm. Vielmehr ist der zähe Schleim auch ein idealer Nährboden für Bakterien, die zu Infektionen führen können. Neben Medikamenten, die schleimlösend wirken, gibt es auch einige sanfte Methoden.
Im einfachsten Fall empfiehlt sich viel zu trinken. Zwei Liter Wasser täglich sind ein extrem wirkungsvoller Schleimlöser. Unser wohlschmeckender Asthmatee wirkt antibakteriell, schleim- und krampflösend. Außerdem beruhigt er die Schleimhäute.
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 | Asthmatee |  |  |  | 15 g Anistee |  |  |  | 15 g Fencheltee |  |  |  | 15 g Orangenblüten |  |  |  | 15 g Süßholzwurzel |
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Zwei Teelöffel dieser Mischung mit einem Viertelliter kochendem Wasser übergießen. Zehn Minuten ziehen lassen, abseihen und mit Honig süßen. Täglich drei bis fünf Tassen trinken.
Inhalationen mit Kochsalzlösung sind bei allen chronischen Erkrankungen der Atemwege empfehlenswert.
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 | Salzdampfbad |  |  |  | 1 l kochendes Wasser
|  |  |  | 1 TL Kochsalz |
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Einfach Kopf über eine kleine Schüssel mit dem dampfenden Salzwasser beugen und mit einem Handtuch Kopf und Schüssel abdecken. Kinder haben an dem Dampfbad mehr Spaß, wenn statt Handtuch ein Regenschirm benutzt wird.
Auch heiße Brustwickel haben sich bewährt. Einfach ein Frottee-Tuch im Waschbecken mit heißem wasser übergießen, gut durchkneten und auf den Oberkörper legen. Stattdessen können auch Quarkwickel benutzt werden. Anschließend alles mit einem trockenen Tuch abdecken und ab ins Bett.
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  Für eine Klopfmassage (Tapotement) auf den Bauch legen und die Arme nach vorne strecken. Ein Kissen unter dem Bauch sorgt dafür, dass der Oberkörper abschüssig liegt und der Schleim besser abfließen kann. Dabei die Wirbelsäule aussparen!
Der Rücken wird im Bereich der Lungen durch rhythmisches Trommeln mit der hohlen Hand von unten nach oben abgeklopft.
  Klopfmassage von Innen   |  |  |  |  | 
 |  |  |  |  |  | Leichte Druckschwank- ungen lockern den Bronchialschleim.
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Der Arzt kann auch spezielle Geräte verschreiben, die auf mechanischem Wege gewissermaßen wie eine innere Klopfmassage wirken. Pustet man in die Geräte hinein, wird entweder eine Metallkugel (VRP1-Flutter�) oder ein flacher Silikon-Schlauch (RC-Cornet�) in Schwingung versetzt. Dadurch entstehen in den Atemwegen leichte Druckschwankungen.
 | Der Schleimlöser der hobbythek |  | Eine durchaus vergleichbare Wirkung kann auch mit einer Apparatur � la hobbythek erzielt werden.
Man benötigt dazu: |  |  |  | einen 10-Liter-Eimer
|  |  |  | einen Wasserschlauch, 100 cm lang, 13 mm dick
|  |  |  | evtl. kleines Spielzeugboot |
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 |  |  |  |  |  | Pusten durch einen Schlauch hilft, den Schleim zu lösen. Die Ausdauer bei Kindern lässt sich mit einem Spielzeugboot sichern: Die aufsteigenden Luft- blasen sollen das Boot zum Kentern bringen.
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Eimer mit Wasser befüllen und mit dem Schlauch hinein blasen. Immer wenn sich eine Luftblase vom Schlauchende abschnürt, erzeugt das nachfließende Wasser einen kurzzeitigen Gegendruck. Dadurch entstehen dann ebenfalls schleimlösende Vibrationen. Übrigens, ganz nebenbei wird durch unsere Methode zusätzlich die Ausatmungsmuskulatur gestärkt. Je tiefer der Schlauch im Wasser hängt, umso stärker muss geblasen werden.
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