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Sendung
Verputzen, streichen, tapezieren:
kunterbunt und gesund
Holzschutzmittel - im Wohnraum tabu
Foto Innenraum mit viel Holz; Rechte: WDR

Holzschutzmittel enthalten neben Lösungsmitteln zum Teil hochgiftige Schädlingsbekämpfungsmittel, sogenannte Biozide. Sie gasen über einen langen Zeitraum aus und können Mensch und Umwelt belasten.

Trotz des Holzschutzmittelskandals der 80er Jahre gibt es für den Verbraucher auch heute noch keine Sicherheit. Es besteht bisher keine einheitliche Zulassungspflicht für Holzschutzmittel und das macht den Markt sehr unübersichtlich. Nach Aussagen des Instituts für Risikobewertung bergen vor allem billige, ungeprüfte Produkte aus dem Baumarkt ein "erhebliches Risikopotential".
 
externer Link
Bundesinstitut für Risikobewertung
Foto Verschiedene Holzschutzmittel; Rechte: WDR
Das Umweltbundesamt und das Bundesministerium für Risikobewertung raten: Verzichten Sie auf die Verwendung von Holzschutzmitteln im Innenraum.

Nur etwa ein Drittel der schätzungsweise 1500 bis 2000 auf dem Markt befindlichen Produkte wurde geprüft. Diese Mittel werden vor allem im Außenbereich oder für die Behandlung tragender Bauteile eingesetzt. Für die Statik ist chemischer Schutz vorgeschrieben und wird amtlich kontrolliert.

Für Wohnräume gibt es solche Vorschriften nicht. Die Inhaltsstoffe der hierfür erhältlichen Mittel müssen bislang nicht ausgewiesen werden und sind auch nicht zulassungspflichtig. Von den geprüften Produkten ist kein einziges für die vorbeugende Behandlung im Wohnraum geeignet.

Es geht auch ohne Holzschutzmittel: hobbythek bietet Alternativen. Schauen Sie in unsere Fernsehsendung oder stöbern Sie ab dem 16. September online im hobbytipp.
 
externe Links
Wichtige Eckdaten zu Holzschutzmitteln
Die Gütegemeinschaft Holzschutzmittel e.V.
Foto Bienenwabe; rechte: WDR
Mit Bienenwachs, Leinöl und Co lässt sich Holz auch sanft pflegen
 
Foto Sabine Fricke mit Haushaltschemikalien; Rechte: WDR
Auch sonst muss dicke Luft durch Wohngifte nicht sein - gerade bei Haushaltschemikalien gilt: weniger ist mehr

Aus Spanplatten, Teppichen, Möbeln, Farben, Lacken, Putzen, Klebern und Holzschutzmitteln entweichen über einen längeren Zeitraum giftige Inhaltsstoffe (Emission) und gelangen in die Raumluft. Nach Einschätzung des Umweltbundesamtes verstärkt sich das Problem durch die heute übliche  intensive Wärmeisolierung und Lärmabdichtung unserer Wohnungen. Wegen des geringen Luftaustausches halten sich die Schadstoffe sehr lange im Raum, erhöhen die Schadstoffkonzentration und gefährden bzw. schädigen schließlich die Gesundheit der sich dort aufhaltenden Menschen. Allergien, Asthma, Nerven- und andere Organerkrankungen können Folgen sein.
 
externe Links
Wegweiser für eine gesunde Luft (PDF)
Umweltbundesamt
Beratungsstellen (PDF)
Verbraucher-Zentrale NRW
 
Sendung
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