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| | hobbytipp 332  Lebenselixiere aus Deutschland: wilde Früchte   Die Wildrose - Die Königin   |  |  |  |  | 
 |  |  |  |  |  | Einheimische Wildrosen bilden Hagebutten. |  |
Lat: Rosa canina und ihre vielen Verwandten Volksnamen: Hundsrose, Heckenrose, Hagdorn, Wilde Rose, Dornröschen
Alle unsere Gartenrosen stammen von Wildrosen ab. Sie sind Zuchtformen, die bei weitem nicht die Gesundheit und Widerstandsfähigkeit ihrer wilden Verwandten haben.
Am häufigsten trifft man auf die Hundsrose, die Rosa canina, deren Strauch bis zu fünf Metern hoch wird. Im Juni erscheinen die zarten blassrosa oder weißen Blüten mit ihrem feinen Duft. Ab September reifen die leuchtend roten Früchte, die Hagebutten. Andere einheimische Arten sind die Blaugrüne Rose, die Lederrose, die Stumpfblättrige Rose, die Buschrose, die Weinrose, die Feldrose, die Keilblättrige Rose, die Kleinblütige Rose, die Filzrose, die Kratzrose, die Apfelrose, die Rauhblättrige Rose, die Rotblättrige Rose, die Zimtrose, die Alpenheckenrose, die Bibernellrose, die Kriechrose, die Blaßrote Kriechrose und die Essigrose. Leider verkaufen die Gartencenter in den letzten Jahren immer mehr Wildrosenarten, wie die Rosa blanda, die Rosa multiflora, die Rosa nitida und vor allem die Rosa rugosa, die Kartoffelrose, die in unseren Breiten nicht heimisch sind. Die Kartoffelrose zum Beispiel stammt von der nordostasiatischen Halbinsel Kamtschatka, ehemals Russland. Sie wurde in den letzten Jahrzehnten in Schleswig Holstein und vor allem auch auf den nordfriesischen Inseln in großer Zahl zur Befestigung der Dünen angepflanzt. Für diese Aufgabe leistet sie tatsächlich gute Dienste. Im Laufe der Zeit hat man dann aber festgestellt, dass die Kartoffelrose andere alteingesessene Rosenarten bedrängt und verdrängt. Sie wuchert so dominant, das andere Pflanzen in ihrem Wachstum beeinträchtigt werden und die Artenvielfalt zurückgeht. Außerdem können ihre harten Blätter von den meisten einheimischen Insekten gar nicht benagt werden. Die Kartoffelrose findet sich auch immer häufiger im "offiziellen" Grün der öffentlichen Plätze. Der Grund dafür sind wahrscheinlich ihre besonders großen Blüten und die dicken Früchte. Doch das sind auch schon die einzigen Vorteile und sie wiegen die Nachteile nicht auf. Es ist nicht einzusehen, warum man bei dem großen Angebot an einheimischen, landschaftsgerechten Arten nicht solche verwendet, mit denen die heimische Tierwelt auch etwas anfangen kann.
Die einheimischen Wildrosen stehen auf der Hitliste der Futtersträucher für Insekten ganz oben, genau auf Platz 5. In der Summe finden 103 Kleinlebewesen im Wildrosenstrauch Nahrung, davon allein 31 Kleinschmetterlinge. Auch bei den Wildbienen sind die Rosen beliebt, so wird die Hundsrose von 10 verschiedenen Wildbienenarten besucht. In der Hitparade der Futtersträucher für Vögel liegen die Wildrosen auf Platz 11 mit 27 Vogelarten.
 | Inhaltstoffe der Hagebutten |  |  |  | hoher Anteil an Vitamin C
|  |  |  | Vitamine A,B, E und K
|  |  |  | Fruchtsäuren
|  |  |  | Spurenelemente |
 | Rezepte mit Hagebutten |  | |
Basisrezept: Hagebuttenmus
Für viele Rezepte mit Hagebutten braucht man zunächst einmal das Hagebuttenmark. Früher sagten die Leute: "Täglich einen Eßlöffel Hagebuttenmus und die Erkältung kommt erst gar nicht ins Haus." Das Mark ist eine Basis für viele Rezepte und lässt sich gut aufheben. Dazu sammelt man die Hagebutten im Oktober oder November vor dem ersten Frost. Die frischen Früchte werden von Stielen und Blättern befreit. Man kocht sie etwa 30 Minuten, bis sie weich sind, und passiert sie durch eine Flotte Lotte - auch Passevit genannt - oder mit einem Holzlöffel durch ein stabiles Sieb. So sind sie von den steinharten Kernen befreit und man erhält das Hagebuttenmus. Hagebuttenmus ist die Basis für fast alle Hagebuttenrezepte.
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 | Hagebuttenmarmelade mit Äpfeln "Herbstsonne" klassisch |  | Eine Marmelade, die durch ihren köstlichen süßherben Geschmack auch Marmeladenmuffel überzeugt. Die Zutaten sind so preiswert, dass man beim Wein nicht sparen braucht. |  |  |  | 1 1/2 kg Hagebutten
|  |  |  | 750 g Äpfel
|  |  |  | 200 ml tockener, fruchtiger deutscher Rotwein
|  |  |  | 100 ml Rotwein
|  |  |  | 1,2 kg Zucker |
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Die Hagebutten gründlich waschen, von den Blättern und Stielen befreien. Die Äpfel mit einer Reibe grob raffeln. Die Früchte zusammen mit dem Rotwein und dem Zucker eine gute halbe Stunde kochen. Dann durch ein stabiles Sieb streichen oder durch eine Flotte Lotte und nochmals aufkochen. Heiße Masse in ein vorher mit siedendem Wasser ausgespültes Schraubglas geben und verschließen. Glas für etwa 2 Minuten umdrehen. Die Marmelade dickt von selbst im Glas nach.
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 | Hagebuttenmarmelade mit Äpfeln, "Herbstsonne" � la hobbythek |  |  |  | 2 TL Äpfelsäure
|  |  |  | 4 geh. TL Apfelpektin HVM
|  |  |  | 400 g Zucker
|  |  |  | 500 g Hagebutten
|  |  |  | 250 g Äpfel
|  |  |  | 200 ml Wasser
|  |  |  | 100 ml Rotwein |
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Äpfelsäure und Pektin mit drei Esslöffeln Zucker vermengen. Die Hagebutten gründlich waschen, von den Blättern und Stielen befreien. Die Äpfel mit einer Reibe grob raffeln. Die Früchte zusammen mit dem Wasser, dem Rotwein und dem Zucker eine gute halbe Stunde kochen. Dann durch ein stabiles Sieb streichen oder durch eine Flotte Lotte streichen. Nochmals vorsichtig aufwallen lassen. Zuckermischung zugeben und nochmals aufkochen. Heiße Masse in ein vorher mit siedendem Wasser ausgespültes Schraubglas geben und verschließen. Glas für etwa 2 Minuten umdrehen. Die Marmelade dickt im Glas von selbst nach.
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 | Hagebutten-Sauce |  | Hagebutten-Sauce läßt sich wie Tomatensauce warm oder kalt � sozusagen als "Ketchup aus der Natur" - verwenden; zu Fisch, Geflügel und Wild. Als Pizza-Belag, zu Nudeln und Risotto.
|  |  |  | 150 g Hagebutten
|  |  |  | 50 g Zwiebeln
|  |  |  | 1 El Olivenöl
|  |  |  | 50 ml Weißwein
|  |  |  | 1 kleiner Zweig Sellerie
|  |  |  | 1 Bouquet garni (Petersilienzweige, Selleriegrün, 2 Thyminanzweige, 1 Lorbeerblatt, 1 Frühlingszwiebel)
|  |  |  | 1 Knoblauchzehe
|  |  |  | 1 Bund Oregano
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 |  |  | Saft einer halben Zitrone
|  |  |  | 1 Prise Chilipulver
|  |  |  | Salz
|  |  |  | 1 Tl Zucker
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Wie oben beschrieben das Hagebuttenmus zubereiten. Zwiebeln und Hagebuttenmus in Olivenöl andünsten. Mit einem halben Liter Wasser und Weißwein auffüllen. Sellerie und Bouquet garni dazu geben und eine halbe Stunde köcheln lassen. Das Bouquet garni entfernen. Durch ein Drahtsieb passieren. Zerdrückten Knoblauch, gehackten Oregano Zitronensaft und Chilipulver unterrühren. Mit Salz und Zucker abschmecken.
Tipp: Falls die Sauce zu dickflüssig ist, mit etwas Wasser verdünnen. Statt Oregano kann man auch Basilikum verwenden.
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 | Zwiebelkuchen mit Hagebutten |  | Nach einer Idee von Jean Marie Dumaine, "Vieux Sinzig", Sinzig |  |  |  | 500 g Butterblätterteig
|  |  |  | 125 g Zucker
|  |  |  | 50 ml Hagebuttenessig
|  |  |  | 50 g Butter
|  |  |  | 1,5 kg Zwiebeln
|  |  |  | 80 g Hagebutten, geviertelt und entkernt
|  |  |  | 5 g Bohnenkraut
|  |  |  | 6 g Salz
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Zwiebeln pellen und achteln. Für den Belag in einer Pfanne den Zucker karamellisieren. Mit Hagebuttenessig ablöschen. Butter unterrühren. Zwiebeln, Hagebutten und Bohnenkraut zugeben und dünsten, bis alle Flüssigkeit verdunstet ist. Mit Salz und Pfeffer würzen. Abkühlen lassen. Blätterteig in zwei Kreisen 3 mm dünn ausrollen. Eine Teigplatte in die gebutterte Form legen, so dass der Rand überlappt. Die Zwiebel-Hagebutten-Masse glatt einfüllen. Die zweite Teigplatte darüber legen und die Teigränder am Formrand fest andrücken. Eigelb mit etwas Wasser verquirlen und den Deckel damit bestreichen.
Den Zwiebelkuchen im vorgeheizten Backofen bei 200 Grad 15 Minuten backen. Ofen auf 180 Grad zurückschalten. Weitere 10 Minuten backen und dann aus dem Ofen nehmen. Teig mit einem kleinen Messer von der Form lösen und auf eine Servierplatte gleiten lassen.Tipp: Lauwarm mit Federweißen servieren.
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 | Hagebutten-Biskuitröllchen |  | Biskuit: |  |  |  | 9 Eigelb
|  |  |  | 9 Eiweiß
|  |  |  | 180 g Zucker
|  |  |  | 180 g Mehl |
 | Füllung: |  |  |  | 300 g Hagebuttenkonfitüre
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Für den Biskuit Eigelb aufschlagen. Eiweiß zu einem steifen Schnee schlagen, dabei nach und nach den Zucker einrieseln lassen. Jeweils nach und nach Eigelb und Mehl vorsichtig unterheben. Ein Backblech mit Backpapier auslegen, die Biskuitmasse gleichmäßig darauf streichen. Im vorgeheizten Backofen bei 170 Grad etwa 10 Minuten backen. Ein Geschirrtuch mit Zucker bestreuen, den gebackenen Biskuit auf das Tuch stürzen. Das Backpapier mit kaltem Wasser bestreichen und abziehen. Für die Füllung die Konfitüre leicht erwärmen. Auf dem Biskuit verteilen. Die Biskuitplatte mit Hilfe des Tuches von der Längsseite her aufrollen und kalt stellen. Zum Servieren in 0,5 cm dicke Scheiben schneiden. |
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