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| | hobbytipp 337  Dynamisch gegen Rückenschmerzen  | |
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 | Wohltaten für den Rücken |  | |
Sport als moderates Bewegungstraining ist ein allgemein anerkanntes Mittel der Prävention (Vorbeugung) und Behandlung - nicht nur von Rückenerkrankungen. Die berühmte Antwort Churchills auf die Frage, wie er denn so alt geworden sei: "No sports!" entspricht nicht modernen Erkenntnissen. Aber welche Sportarten sind nun empfehlenswert? Denn natürlich gibt es auch solche, die der Gesundheit eher schaden, als nutzen. Was für die Kautschukmenschen gilt, gilt nämlich z.B. auch für Rhythmische Sportgymnastinnen. Bei dieser wie bei anderen Aktivitäten, wie z.B. Speerwerfen, Kunst- und Geräteturnen, Gewichtheben und Trampolinspringen, kommt es zu extremen Hohlkreuzstellungen, so genannten, Hyperlordosierungen, sowie Verdrehungen und Stauchungen der Lendenwirbelsäule. Dies birgt die Gefahr von Spaltbildungen der Wirbelbögen durch Überbelastung, v.a. im Wachstumsalter. Untersuchungen heben belegt, dass bis zu einem Drittel aller Turner solche Ermüdungsbrüche haben. Dies können sogar ganz unbemerkt auftreten und müssen gar nicht einmal zu Beschwerden führen. Die Wirbelsäule, oberhalb der Bruchstelle, kann langsam abgleiten und nach vorne rutschen.Es können dann diffuse Kreuzschmerzen, aber auch Beschwerden ganz ähnlich wie bei einem Bandscheibenvorfall entstehen, nur dass diese dann oft wechselhaft recht oder links auftreten.
Mancher moderne Freizeitspass, wie Bungeejumping oder Snowboarden sind ebenfalls gänzlich ungeeignet, um den Körper fit und gesund zu halten. Vielmehr ist bei ihnen für den Ungeübten das Verletzungsrisiko besonders hoch. Bereits bestehende Probleme können deutlich verschlechtert werden. Hier sind die plötzlichen und extrem wirkenden Kräfte, die den Körper stark belasten, ausschlaggebend. Beim Snowboarden etwa sind die Fußgelenke fest in die Bindung eingespannt und die Beine in relativ unnatürlicher Haltung. Dadurch entstehen bei Stürzen, abrupten Wendungen u.ä. starke Verwringungen und Belastungen der Gelenke. Für den Ungeübten besteht zudem eine hohe Gefahr bei Stürzen, z.B. Handgelenkfrakturen.
Es gilt also eine ausgewogene Sportart, aus einem großen Angebot auszuwählen, die zu einem passt. So wird dann, neben dem Abbau von Stresshormonen, ein stetiger Muskelaufbau und eine Schulung der motorisch-koordinativen Fertigkeiten Lohn der Mühe sein. Dabei sollte sowohl das Herz-Kreislaufsystem, als auch der Stütz- und Halteapparat, also Muskeln, Bänder und Knochen, gleichermaßen trainiert werden. Hierzu ist es sinnvoll, verschiedene Bewegungsformen zu kombinieren. So dient Fahrradfahren und Wandern hauptsächlich dem Herz-Kreislauf-System, ein moderates Gerätetraining und Gymnastik eher der Stärkung von Muskulatur und Stützgewebe. Schwimmen oder Joggen hingegen fördern beides. Am Anfang steht immer die Aufwärmphase. Jede Anspannung sollte weiter mit einer adäquate Dehnung ausgeglichen werden - am besten vorher und nachher.
Wichtig ist es, ohne Leistungsdruck an die Sache heranzugehen. Keiner muss Rekorde aufstellen oder sich und anderen etwas beweisen. Eine bewusste und entspannte Weise, sein Training zu absolvieren führt sicherlich am ehesten zum Ziel - sich wohlzufühlen und fit zu bleiben oder zu werden. In diesem Sinne wollen wir noch einmal die Lanze brechen für fernöstliche Bewegungsarten. Längst gibt es hierzulande ein breites Angebot, z.B. Yoga, Tai-Chi und Qi-Gong. Gerade zur Schulung von Beweglichkeit, Koordinationsvermögen und Körperhaltung sind sie ein sehr probates Mittel. Gleichzeitig vermitteln sie Techniken der Entspannung. |
  Fitness-Gerät par excellence: das Fahrrad   |  |  |  |  | 
 |  |  |  |  |  | Radfahren trainiert den Rücken schonend |  |
In einem großangelegten Projekt wurden 2001 an der Deutschen Sporthochschule in Köln einmal systematisch sämtliche Komponenten des Drahtesels untersucht und optimiert. Zielvorgabe: mögliche Belastungen auf den Körper gänzlich zu reduzieren. Die drei Kontaktpunkte mit dem Körper - Pedale, Lenker und Sattel - standen dabei im Zentrum der Untersuchung: Die Hände am Lenker nehmen eine wichtige Funktion beim Radfahren ein, denn sie lenken, schalten, bremsen und stützen den Oberkörper ab. Durch eine anatomisch ungünstige Form des Lenkers können daher nicht nur Rücken- und Nackenschmerzen, sondern auch Störungen der Handnerven ausgelöst werden. Mit einem so genannten Multipositionslenker, der unterschiedliche Hand- und Griffstellungen ermöglicht, lässt sich ein schnelles Ermüden von Armen und Handgelenken vermeiden. Nachträglich zu beiden Lenkerseiten angebrachte �Hörnchen', sog. End-Bars, stellen dazu eine meist günstigere Alternative dar.
Entscheidend ist auch die Höhe des Lenkers. Er muss so angebracht werden, dass der Oberkörper leicht vorgebeugt ist. Die Rückenmuskulatur wird dadurch leicht angespannt und gleichzeitig trainiert. Stöße und Schläge von der Fahrbahn können so besser abgefangen werden.
Aber auch der Sattel sollte stoßdämpfende Eigenschaften haben. Hightech-Sättel mit Gel- oder Luftfüllung werden diesen Anforderungen relativ gut gerecht und schützen außerdem Prostata- und Dammregion vor allzu hohen Druckbelastungen.
Konventionelle Schaumstoffsättel haben den Nachteil, dass sie an Stellen hoher Belastung lediglich nachgeben. Luft und Gel hingegen vermögen, den Druck nach allen Seiten hin fortzupflanzen. Der Druck der sensiblen Dammregion wird dadurch von weniger belasteten Zonen mitgetragen und auf die gesamte Sitzfläche verteilt.
  Auf die Sattelüberzugeinlage der hobbythek setzen   |  |  |  |  | 
 |  |  |  |  |  | Wo nix ist, kann auch nix drücken
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Ein konventioneller Sattel vermindert, in Ergänzung mit einer preiswerten, gefederten Sattelstütze, Stöße von der Fahrbahn um immerhin 25 % - so die Kölner Forscher. Außerdem lässt sich mit einer kleinen Entwicklung der hobbythek eine Verringerung der Druckbelastung auf die Dammregion erreichen: Aus dickem Teppichmaterial wird mittels einem Teppichmesser ein Stück in den Konturen der Satteloberseite geschnitten. Aus der hinteren Hälfte wird außerdem ein etwa neun Zentimeter langes und drei Zentimeter breites Oval herausgetrennt. Mit doppelseitigem Klebeband wird die Einlage dann in einem handelsüblichen Sattelüberzug fixiert und das ganze über den Sattel gezogen.
  Völlig schwerelos : Training im Kühlen Nass   |  |  |  |  | 
 |  |  |  |  |  | Der Schlingentisch hält den Körper in der Schwebe |  |
Kaum eine Sportart wird in so engem Zusammenhang mit der Vorbeugung und Therapie von Rückenleiden gebracht, wie das Schwimmen.
Durch die Auftriebskraft des Wassers ergibt sich eine optimale Entlastung der Bandscheiben und Gelenke, bei gleichzeitiger Aktivität der Extremitäten. Der Wasserwiderstand sorgt dabei für eine gezielte Kräftigung der gesamten Muskulatur. Was zum Beispiel in der so genannten Schlingentischtherapie durch Hochhängen einzelner Körperabschnitte unter erheblichem Aufwand erreicht wird, kann einfach durch Eintauchen ins Wasser realisiert werden. Außerdem bleibt dabei noch die volle Beweglichkeit der Gelenke bewahrt.
Beim Brustschwimmen ist auf ruhige Gleitphasen zu achten, in denen der Kopf so wenig wie möglich nach hinten in den Nacken gezogen wird. Die Halswirbelsäule kann so nicht überstreckt werden. Die Lendenwirbelsäule befindet sich nicht ständig im Hohlkreuz.
Bei der Wahl der unterschiedlichen Schwimmtechniken muss die eigene körperliche Belastbarkeit einbezogen werden. Für den, der gerne und regelmäßig schwimmt, lohnt sich ein maßgeschneidertes Schwimmtraining. Ansonsten gibt es etliche Alternativen zum konventionellen "Bahnen-Ziehen" .
  Wassergymnastik: schonend und effektiv   |  |  |  |  | 
 |  |  |  |  |  | Aquagymnastik in der Gruppe macht viel Spaß |  |
Die Wassergymnastik verbindet die positiven Eigenschaften der Gymnastik, mit den Vorteilen des Wassers und ist bei Wirbelsäulen- und Gelenkbeschwerden oder Osteoporose besonders geeignet.
Die Übungen werden dabei in hüft- bis brusttiefem Wasser absolviert, meist mit Hilfsmitteln wie z.B. Bällen, Wasserhanteln oder dem Beckenrand.
Eine günstige und lohnende Anschaffung sind die sogenannten Schwimmnudeln auf denen man im Wasser angenehm liegen kann. Die Wirbelsäule und verspannte Rückenpartien werden wunderbar entlastet.
Eine gute Aquaübung zur Kräftigung der Rücken- und Schultermuskulatur ist es, wenn eine Schwimmnudel mit beiden Händen hinter dem Rücken gehalten wird und dabei die Ellenbogen locker aufliegen. Mit den Armen werden dann die Nudelenden so weit nach unten gedrückt, bis sie sich treffen. Die Beine werden zur Balance leicht bewegt und führen kleine Kicks nach vorne aus.
 | Aquajogging: ideal für Ungeübte |  | |
Beim Aquajogging sind hauptsächlich zwei Formen zu unterscheiden: Im hüft- oder brusttiefen Wasser mit Bodenkontakt oder im tiefen Wasser mit einer Auftriebshilfe. Hierfür gibt es spezielle Schaumstoffgürtel (Aqua-Belts).So können Laufbewegungen, ohne zusätzliche Schwimmbewegungen, ausgeführt werden. Der Läufer bleibt senkrecht, die Wirbelsäule entlastet. Dieses Training ist gerade für Personen mit Rückenproblemen gut geeignet. Gegenüber dem Joggen an Land wird auch die Gefahr von überhöhten Sprung- und Kniegelenkbelastungen sowie ein Umknicken im Fußgelenk ausgeschaltet. Aquajogging ist daher ideal für Nichttrainierte und übergewichtige Menschen geeignet.
Einfachste Variante stellt der Schrittlauf dar. Er kommt einem zügigen Spaziergang an Land sehr nahe. Die Hüfte wird dabei leicht nach vorne gestreckt und die Beine beginnen sich in einer runden Bewegung, ähnlich der beim Fahrradfahren, aus der Hüfte heraus zu bewegen. Die Knie müssen unterhalb der Hüfte bleiben und die Arme in einer lockeren Bewegung mitarbeiten. Hilfreich ist die Vorstellung, sich einen Ball zwischen seinen Schulterblättern einklemmen zu wollen.
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 | Das Prinzip des Archimedes |  | |
Der griechische Naturwissenschaftler Archimedes hat's im dritten Jahrhundert vor Christus herausgefunden: Taucht man einen Körper in eine Flüssigkeit, "verliert" er soviel an Gewicht, wie die von ihm verdrängte Flüssigkeitsmenge wiegt.
Vorausgesetzt, dass ein Mensch etwa die gleiche Dichte hat wie reines Wasser, wiegt er im Wasser nur noch etwa soviel, wie der Körperteil, der aus dem Wasser herausragt.
Steht zum Beispiel jemand von 70 Kilogramm bis zum Halse im Wasser, wiegt er nur noch soviel, wie sein Kopf. Das sind etwa ein Zehntel des Körpergewichts, also nur noch rund sieben Kilogramm.
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  Wasserbetten: Passen sich an die Körperform an   |  |  |  |  | 
 |  |  |  |  |  | Nicht jedermanns Geschmack: Wasser- betten |  |
Sie genießen einen besonderen Ruf. Wasserbetten bestehen aus einer oder mehreren Wasserkammern, die zusätzlich, je nach Bauweise, Zwischenwände oder Zylinderblöcke zur Dämpfung von Schwingungen enthalten. Die Wasserbetten der ersten Generation waren noch mit "unruhigen" Matratzen ausgestattet, die ein störendes Nachschwingen bei allen Bewegungen, vor allen die des Partners, zur Folge hatten.
Die physikalische Eigenschaft von Flüssigkeiten, Druck nach allen Richtungen hin fortzupflanzen, bewirkt beim Wasserbett eine gleichmäßige Verteilung des Auflagedrucks und damit eine gute Anpassung an die Körperform. Wegen dieser Eigenschaften wurden die Wasserbetten auch ursprünglich zur Lagerung von Schwerverletzten entwickelt, wie zum Beispiel von Brandopfern.
Allerdings besteht bei Modellen minderer Qualität die Gefahr, dass insbesondere der Körperschwerpunkt allzu tief in die Wassermatratze einsinken kann. So wird das natürliche Bedürfnis die Schlafhaltung zu wechseln erschwert und die Wirbelsäule zu sehr belastet. Jeder Mensch verändert seine Körperhaltung rund 40 bis 60 mal pro Nacht. Bei den Wasserbetten sind es nur rund 20 mal. Die Verbrauchergruppen warnen regelmäßig vor allzu tollkühnen Versprechen der Hersteller, die die unterdrückten Bewegungen als schlaffördernd anpreisen. Eine Erhöhung des Wasserinhalts ist zwar in Grenzen möglich, kann aber diesen Nachteil kaum mindern.
Weitere Probleme sind die eingeschränkte Feuchteregulierung, keine Verstellmöglichkeiten, sowie der immense Energieverbrauch, da das Wasser ständig beheizt werden muss.
Im Falle des Falles sollte ein Wasserbett vor dem Kauf unbedingt ausprobiert werden. Seriöse Hersteller oder Bettenstudios überlassen es den Interessenten zum Test, bei vollem Rückgaberecht.
Auch ist abzuklären, ob der Schlafzimmerboden das Gewicht eines Wasserbettes von etwa 500 bis 700 Kilogramm zu tragen vermag. Diese Bodenbelastung entspricht bei einem Massivbau mit Betondecken den gültigen Baunormen.
Bei der Hausratversicherung sollte erfragt werden, inwieweit eventuelle Wasserschäden abgedeckt sind. Zwar sind die �Wassersäcke' als stabil anzusehen, aber es kann ja durchaus einmal ein Malheur passieren ...
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