wdr.deFernsehenRadioProgrammvorschauUnternehmenDienstag, 30.12.2008
EmailA-ZStreaming
 
hobbytipp 333
Umweltschutz ohne Frust
Energieräuber: Geräte im Stand-By-Betrieb

Energie-Messgeräte
können Stromfresser
entlarven
Einen vermeidbaren Anteil am Stromverbrauch haben elektronische Geräte, die über eine Stand-By-Funktion verfügen. Für Geräte, die sich im Wartezustand befinden, werden in Deutschland jährlich ca. 15 bis 20 Milliarden Kilowattstunden verschwendet - das entspricht etwa 5 Prozent des deutschen Stromverbrauchs. Allein für diese Strommenge müssen zwei Großkraftwerke rund um die Uhr laufen. In einem Haushalt mit Grundausstattung macht das immerhin etwa 75 Euro im Jahr aus.


Grafik Transformator; Rechte: WDR
Grafik Transformator; Rechte: WDR
Der Grund für diese Misere steckt in vielen Geräten, die zwar mit 230 Volt aus der Steckdose versorgt werden, allerdings mit viel weniger Spannung arbeiten. Da die elektronischen Bauteile in HiFi-Anlagen, Handys und Computern lediglich 1,5 bis 24 Volt benötigen, wandelt ein elektrischer Umspanner, ein sog. Transformator, die Netzspannung in Niederspannung um. Dieser besteht meist aus einem quadratischen Eisenkern um den zwei voneinander getrennte Drahtspulen gewickelt sind (siehe Abbildung). Die linke Primärspule entwickelt bei Stromfluss ein Magnetfeld, das innerhalb der kleineren Sekundärspule eine vielfach geringere Spannung erzeugt. Man spricht dabei von Induktion.

Bei einer zunehmenden Zahl an Geräten mit eingebauten Trafos ist jedoch der Hauptschalter - sofern überhaupt noch vorhanden � nicht auf der Netz-, sondern auf der Niederspannungsseite eingebaut. Das ist für den Hersteller billiger und für den Nutzer teurer. Wird dann nach Benutzung der Hauptschalter betätigt, glaubt man, das Gerät ausgeschaltet zu haben. In Wirklichkeit bleibt aber die Primärspule des Trafos am Netz angeschlossen und zieht weiter Strom. Das Magnetfeld gibt spürbare Wärme ab und erzeugt ein leises Brummen.

Logo Gemeinschaft Energielabel Deutschland (GED); Rechte: Gemeinschaft Energielabel Deutschland
Logo Gemeinschaft Energielabel Deutschland (GED); Rechte: Gemeinschaft Energielabel Deutschland
Das Energielabel der
Gemeinschaft Energie-
label Deutschland
zeichnet besonders
sparsame Stand-by-
Geräte aus
Zur genauen Überprüfung empfehlen wir digitale Energiekosten-Messgeräte, die einfach zwischen Stecker und Steckdose gesteckt werden und selbst bestens getarnten Stromfressern im Stand-By-Betrieb auf die Schliche kommen. Die Messgeräte sind bereits ab 15,- Euro erhältlich oder lassen sich bei den meisten Energieversorgern oder den Energieagenturen der Länder ausleihen.

Abhilfe schafft nur die komplette Trennung des Gerätes vom Netz. Das kann durch Schnurzwischenschalter realisiert werden, die der Elektriker fachmännisch in das Netzkabel einsetzt. Eleganter sind aber Steckerleisten, mit denen durch Kippschalter oder Funkfernbedienung mehrere Geräte mit einem Handgriff abgeschaltet werden können. Diese sind dann insbesondere für die sog. Steckernetzteile ideal. Übrigens, die vielfach verbreitete Ansicht, dass der Stand-By-Betrieb die Lebensdauer der Geräte erhöht, bzw. das komplette Abschalten zu Lasten der Lebensdauer geht, wird von Seiten etlicher Hersteller widerlegt.

Es gibt natürlich auch Geräte, bei denen sich der Stand-by-Betrieb nicht vermeiden lässt, weil eine Netzunterbrechung zu Datenverlust führt, wie z. B. bei einem Videorekorder, Anrufbeantworter oder Radiowecker. Auch bei diesen lässt sich aber Energie und Geld sparen, wenn man energiesparende Stand-by-Geräte kauft. Die Unterschiede im Stromverbrauch sind enorm groß - trotz ähnlicher Leistungsmerkmale. Manche brauchen im Stand-by-Betrieb oft doppelt soviel Energie wie gleichwertige. Die Gemeinschaft Energielabel Deutschland - kurz "GED" hat deshalb ein Energielabel eingeführt, mit dem die sparsamen Geräte ausgezeichnet werden.

externe Links
Die prämierten Geräte sind in einer laufend aktualisierten Liste im Internet zu finden.
www.energielabel.de
Die Broschüre "Besonders sparsame Haushaltsgeräte 2002" kann hier heruntergeladen werden:
www.ea-nrw.de
 
hobbytipp
Vorwort
Der Nachhaltige Warenkorb
Haushaltsgeräte, die sparen helfen
Energieräuber: Geräte im Stand-By-Betrieb
Stromerzeugung im eigenen Keller
Prima Raumklima
Wenn Pflanzen Energiesparen helfen
Intelligente Oberflächen: wenig putzen und trotzdem sauber
Netzwerke zur gegenseitigen Hilfe - Tauschringe
Nachladen - auch bei Druckerpatronen