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| | hobbytipp 333  Umweltschutz ohne Frust  | Prima Raumklima |  | |
Sehr viel Heizenergie geht durch falsches Lüften verloren. Viele kippen ihre Fenster in den kälteren Jahreszeiten viel zu lange. Das ist nicht nur unter dem Aspekt des Energiesparens eine Katastrophe, sondern auch für die Behaglichkeit und das Raumklima. Lüftet man nämlich zu lange, kühlen die Wände und Möbel aus. Wird dann nach dem Schließen der Fenster die Heizung wieder auf Hochtouren gebracht, kondensiert in großen Mengen Wasserdampf aus. Und das passiert, weil die Temperaturunterschiede zwischen der sich erwärmenden Luft und den kalten Wänden und Möbeln zu groß sind. Ergebnis: Die Wände und die Raumluft werden feucht, man fühlt sich unwohl und sogar Schimmel kann sich bilden.
Beim Lüften sind deshalb einige Regeln zu beachten. Am besten ist es, gegenüber liegende Fenster und Türen zu öffnen, d.h. quer zu lüften. Dann reichen maximal fünf Minuten für den kompletten Luftaustausch im Zimmer aus. Ist das nicht möglich, sollten Sie zumindest stoßlüften, also ein Fenster für fünf bis zehn Minuten weit öffnen. Wände und Möbel kühlen in dieser kurzen Zeit nicht aus, und das Zimmer erwärmt sich nach dem Lüften schnell wieder, ohne dass Sie die Heizung höher stellen müssen.
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 | Es grünt so grün - Schimmel im Haus |  | Wenn bereits Schimmelbefall vorliegt, muss gründlich saniert werden. Die Sporen und Ausscheidungen von Schimmelpilzen können eine ganze Reihe von Krankheiten hervorrufen und Allergien auslösen. Außerdem kann die Bausubstanz zerstört werden, da sich die Pilze nicht nur auf die Tapete beschränken, sondern mit der Zeit tief ins Gemäuer eindringen und es marode machen. Simples Abwaschen mit einem Anti-Pilz-Mittel ist zur Sanierung nicht zu empfehlen, denn sie enthalten oft gesundheitsschädliche Chlorverbindungen.
Wir empfehlen, kleine und frische Schimmelstellen zunächst mit unserer Anti-Schimmelpaste zu behandeln. Diese wird aus zwei Komponenten unseres Waschmittel-Baukastens angerührt.
Rezept: |  |  |  | 2 EL Gruwash ht |  |  |  | 2 EL Proweiß Spezial ht |  |  |  | 4 EL warmes Wasser |
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Daraus eine zähe Paste anrühren und mit einem Pinsel auf die befallenen Stellen auftragen. Nach einer Stunde mit Wasser abspülen. Die Paste setzt desinfizierenden Sauerstoff frei und rückt damit Pilzen und Bakterien zu Leibe. Sollte der Schimmel immer wieder kehren, muss allerdings die schimmelige Tapete und unter Umständen auch der Wandputz erneuert werden.
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  Die Luftfeuchtigkeit muss stimmen   |  |  |  |  | 
 |  |  |  |  |  | Die Luftfeuchtigkeit hat entscheidenden Einfluss auf das sogenannte Wohlfühlklima
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Ein gewisses Maß an Luftfeuchtigkeit ist für Schleimhäute in Mund und Nase unerlässlich, aber auch für unser persönliches Wohlbefinden.
Dabei gilt das Prinzip : Je höher die Luftfeuchtigkeit, desto niedriger muss die Temperatur sein. Bei hoher Luftfeuchtigkeit ist nämlich der körpereigene Kühleffekt durch Transpiration geringer � die Umgebungstemperatur kann also niedriger sein.
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Aus der Grafik lassen sich mögliche Kombinationen aus Temperatur und Luftfeuchtigkeit ablesen, die ein Wohlfühlklima auszeichnen. Danach fühlen wir uns z.B. bei einer 30-%igen Luftfeuchtigkeit und einer Temperatur von 22,5 �C genauso wohl, wie bei einer 60-%igen Luftfeuchte und 21 �C. Im letzteren Fall spart man jedoch so ganz nebenbei noch eine Menge Heizenergie, denn wenn Sie in unseren Breiten die durchschnittliche Zimmertemperatur um nur 1�C absenken, sparen Sie etwa 6% Heizenergie. Luftfeuchtigkeiten oberhalb von 70% sind aber dringend zu vermeiden, da sich sonst nicht der Mensch, sondern der Schimmelpilz wohlfühlt.
Es lohnt sich also, die Luftfeuchtigkeit in einem gewissen Maß zu erhöhen. Elektrische Luftbefeuchter sind da nicht zu empfehlen, die das zerstäubte bzw. verdampfte Wasser in der Regel über einen Ventilator verteilen. Das ist einerseits mit Geräusch verbunden, andererseits wird das Wasser mit elektrischer Energie erhitzt.
Besser sind da schon die Wasserverdunster, die einfach an die Heizkörper gehangen werden. Für einen frischen Duft können dann je nach Vorliebe ein paar Tropfen ätherische Öle von z.B. Latschenkiefer, Rosmarin und Zitrone hinzugefügt werden.
Die Luftbefeuchtung durch Pflanzen ist aber sicher die ansprechendste und effektivste Methode. Dabei zählen Papyrus und Zyperngras zu den Pflanzen mit dem größten Durst. Ein Exemplar, das etwa einen Wassereimer mit seinen Wurzeln füllt und einen Meter hoch ist, verdunstet � sofern es ausreichend hell steht � am Tag spielend zwei Liter Wasser.
Die Luftfeuchtigkeit lässt sich mit sogenannten Hygrometern überprüfen, die bereits ab 5,- Euro erhältlich sind. Dieses wird zusammen mit einem Thermometer am besten dort platziert, wo ein durchschnittliches Raumklima herrscht, also nicht an Außenwänden, Fenstern oder Türen.
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  Unsichtbares sichtbar machen   |  |  |  |  | 
 |  |  |  |  |  | Thermografie-Aufnah- men machen Wärme- lecks sichtbar
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Mangelhafte oder falsche Wärmedämmung sind sowohl für erhöhte Heizkosten als auch für Schimmelbildung verantwortlich. Auf der Suche nach Wärmeverlusten ist das sogenannte Thermografie-Verfahren zu einer guten und mittlerweile erschwinglichen Analysemethode geworden. Dabei reagiert eine spezielle Infrarotkamera auf die langwellige und unsichtbare Wärmestrahlung und bildet die Oberflächentemperaturen der Hauswand in bunten Farben ab. Da bereits geringe Sonneneinstrahlungen die Messung beeinflussen können, werden thermografische Aufnahmen vorzugsweise in der kalten Jahreszeit, in jedem Fall aber früh morgens gemacht. Außerdem sollten die Temperaturunterschiede zwischen innen und außen 10 bis 15�C betragen. Die Innenräume sollten also aufgeheizt sein.
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Das bei der Wärmedämmung selbst bei öffentlichen Gebäuden noch viel im Argen liegt, hat die Umweltorganisation Greenpeace im Jahre 2000 bei einer bundesweiten Thermografie-Tour dokumentiert. Die Wärmelecks der Köln-Arena beispielsweise sind trotz hochmoderner Architektur gravierend : Der unbeheizte Bogen über dem Dach erscheint blau, die großflächige Verglasung hingegen, die den Innenraum abschotten soll, leuchtet rot.
Thermografie-Aufnahmen inklusive Erstellung eines Analysegutachtens werden ab etwa 150,- Euro angeboten. Auskünfte erteilen die örtlichen Stadtwerke oder der Verband für angewandte Thermografie (siehe Kontaktadressen).
Übrigens, Infrarotfilme für Kleinbildkameras sind für thermografische Zwecke zu unempfindlich. |
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