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| | hobbytipp 343  Augenblick 'mal ! Besser sehen   Heilsames für den Durchblick  Über die Zusammenhänge zwischen Augen, dem restlichem Körper und natürlich der Seele wissen die meisten Menschen recht wenig. Bekannt ist höchstens, dass die Augen bei einer Leberentzündung dort gelb werden, wo sie normalerweise weiß sind. Aber wer denkt schon daran, dass durch ungesunde Ernährung, emotionalem Stress und mangelnder Bewegung nicht nur die Herzkranzgefäße, sondern auch die Netzhaut verkalken kann?
  Menschen, die an Diabetes mellitus erkrankt sind, wissen sehr gut um die Gefährdung ihrer Augen durch einen schlecht eingestellten Blutzuckerspiegel. Eine der häufigsten Ursachen für Erblindung stellt die Durchblutungsstörung der Netzhaut bei Diabetes dar!
 | Wie die Augen atmen... |  | |
Wissenschaftler des Fachbereiches Biologie der Universität Mainz erforschen derzeit, wie unsere sauerstoffhungrigen Augen an ihren �Treibstoff' kommen. Denn die Netzhaut hat den höchsten Sauerstoffbedarf im Körper! Der eingeatmete Sauerstoff wird im Blut mit dem Eiweiß Hämoglobin zum Auge transportiert. Das neu entdeckte �Neuroglobin' übernimmt dann den Sauerstoff und bringt ihn zu den Kraftwerken der Zelle, den Mitochondrien. Dieses Neuroglobin findet sich in der Netzhaut in hundertfach höherer Konzentration als im Gehirn. Die Netzhaut muß rund um die Uhr arbeiten, denn auch im Dunkeln laufen zahlreiche Stoffwechselvorgänge ab, die Sauerstoff benötigen. Also, je besser unsere Augen durchblutet sind, desto effektiver können sie arbeiten. |
  Fernöstliche Energieübungen   |  |  |  |  | 
 |  |  |  |  |  | Lachen entspannt auch die Augen |  |
Negativer Stress schlägt auf den Magen, aber auch auf das Sehen. Das Rezept scheint einfach: Wer entspannt ist, sieht auch entspannter. In jeder ganzheitlich orientierten Klinik werden deshalb individuell passende Entspannungsverfahren angeboten und verordnet. Wenn man gezielt eine Methode erlernt, die am besten auch noch Spaß macht, fällt es leichter regelmäßig zu üben. Das ist wiederum die Voraussetzung dafür, die Entspannungspausen später in den Alltag tatsächlich auch einzubauen. Wir stellen Ihnen deshalb exemplarisch, als Anregung eine neu entdeckte, aber seit Jahrtausenden bewährte Heilmethode aus der chinesischen Medizin vor: �Qigong'.
  Im Gegensatz zu unserer traditionellen Augenheilkunde, hat die traditionelle chinesische Medizin (TCM) solche ganzheitlichen Zusammenhänge beim Sehen längst erkannt und in ihre Therapievorschläge einbezogen. Hier gehören Ernährung und gezielte Bewegungen, das sogenannte �Qigong', zu den tragenden Säulen der Therapie � natürlich zusammen mit ärztlich durchgeführter Akupunktur und verordneten Heilkräutern.
  Übersetzt bedeutet 'Qigong' soviel wie die Arbeit �gong' an der Lebensenergie �Qi'. Selbsthilfe wird hier als wichtiger Baustein des Gesundwerdens betrachtet! Durch gezielte Bewegungen in einer entspannten Atmosphäre werden alle Energiebahnen, in der die Lebensenergie nach chinesischer Vorstellung fließt, wieder in eine gesunde Balance zurückgeführt.
  Typisch für Qigong ist die paradox erscheinende �Bewegung in Ruhe'. Nach unserer westlichen Auffassung sind diese Bewegungen doppelt wirksam: Sie fördern die Durchblutung des ganzen Körpers durch Muskelarbeit und zugleich aber auch durch Entspannung.
  Da es zahlreiche Schulen des Qigongs gibt, haben wir eine Übungsfolge aus den klassischen �15 Ausdrucksformen des Taiji-Qigong' nach Prof. Jiao Guoroi ausgewählt, die leicht erlernbar ist und gut in den Alltag integriert werden kann. Empfohlen wird, täglich zehn Minuten zu üben. Mit jeder Übung aktivieren Sie alle Leitbahnen, so dass ein spezielles Training für die Augen unnötig ist.
  Die Vorsitzende der medizinischen Gesellschaft für Qigong yangsheng PD Dr. Gisela Hildenbrandt hält ein spezielles �Augen-Qigong', wie es im Internet häufig angeboten wird, für wenig sinnvoll. Nach ihrer Erfahrung muss der ganze Körper gestärkt werden, gerade auch bei Augenproblemen.
  Stehen wie ein Baum  Stehen Sie in der Grundhaltung: Die Füße sind schulterbreit geöffnet und die Knie geben leicht nach. Der Beckenboden ist fest und das Steißbein zieht senkrecht nach unten. Dabei aktivieren Sie Ihre sogenannte �Sitzkraft'. Der Unterkörper ist so angespannt, als ob Sie sich auf eine Tischkante setzen würden. Das festigt Ihren Stand. Gleichzeitig fühlen Sie am Kopf einen sanften Zug nach oben, der die Wirbelsäule streckt. Stellen Sie sich jetzt einen großen kraftvollen Baum vor. Spüren Sie dabei, wie sich Ihre Füße in der Erde �verwurzeln'. Genießen Sie den entspannten Blick über das weite Land und den Wind in Ihren Zweigen. Mit dieser Vorstellung lösen sich die Arme seitlich vom Körper und bilden einen Halbkreis - unter den Achselhöhlen hätte ein Tennisball Platz. Die Schultern sind immer noch völlig entspannt. Die Handflächen zeigen zum Körper. Atmen Sie in dieser Haltung ruhig und regelmäßig. Winzig kleine Veränderungen der Haltung sind erlaubt, wenn sie die Wohlfühlspannung verbessern. Bleiben Sie so lange in der Übung, wie es angenehm ist.
  Reguliere den Atem, beruhige den Geist  Bleiben Sie in der Grundhaltung. Die Armen bilden jetzt unterhalb des Bauchnabels einen Kreis vor dem Körper. Die Handflächen zeigen nach oben und berühren sich nicht, so als ob ein Wasserball darauf liegen würde. Heben Sie die Arme in dieser kreisförmigen Haltung langsam und fließend an. Der Abstand zwischen den Händen verändert sich nicht. Die Arme steigen so lange, bis sich die Handflächen von selbst umdrehen. Dann drücken Sie in Ihrer Vorstellung den Wasserball am Körper unter Wasser. Dabei sinken die Arme bis zum Unterbauch. Zum Schluß drehen sich die Handflächen nach oben und die Bewegung beginnt von Neuem. Auch in dieser Übung bleiben die Schultern während der ganzen Zeit entspannt. Führen Sie diese Übung mindestens acht Mal ohne Unterbrechung durch. Achten Sie darauf, dass der ganze Körper dem Steigen und Sinken der Arme folgt. Die Füße bleiben aber am Boden, nur die Beine strecken und beugen sich leicht im Rhythmus der Arme. Das bringt blockiertes Qi zum Fließen.
 | Sammle das Qi |  | |
Im gleichen Stand wie in den beiden vorherigen Übungen ziehen die Arme im Bogen nach hinten. Die Hände werden auf den sogenannten �shenshu-Bereich' auf Höhe der Nieren gelegt. Die Finger zeigen nach unten. Massieren Sie nun mindestens vier Mal in kleinen Kreisen mit sanftem Druck. Auch hier folgt der Körper dem Steigen und Sinken der Hände durch ein leichtes Auf und Ab wie in Übung 2. Die Hände streichen nun entlang eines gedachten Gürtels vom Rücken nach vorne. Stellen Sie sich vor, dass Sie alle Energie vom Rücken zum Bauchnabel schieben bis sich die Hände unterhalb des Nabels übereinanderlegen. Hier befindet sich das �mittlere Dantian', einer der zentralen Qi-Speicher. Zum Abschluß kreisen Sie mit den überkreuzten Händen um den Bauchnabel. Sie zeichnen dabei eine sich öffnende Spirale entgegen dem Uhrzeigersinn, kehren die Richtung um und verkleinern die Kreise bis zum Ausgangspunkt unterhalb des Nabels. Atmen Sie dabei ruhig ein und aus, am besten zum Mittelpunkt der Spirale. Durch diese Übungsfolge stärken Sie nach chinesischer Vorstellung die �Qi-Kraft der Leibesmitte' und fördern so Ihr inneres Gleichgewicht.
Wenn Sie durch unsere Übungen Lust auf mehr bekommen haben, dann können Sie zum Beispiel bei der Medizinischen Gesellschaft für Qigong Yangsheng oder auch bei Ihrer Krankenkasse nachfragen.
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