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hobbytipp 344
Lebenselixiere aus dem Orient
Düfte des Orients: Weihrauch und Myrrhe
Räuchernder Weihrauch, Rechte WDR
Räuchernder Weihrauch, Rechte WDR
Beim Entstehen von Gefühlen und Anregungen trägt auch die Nase entscheidend bei. Der Geruchsinn ist im übrigen der erste Sinn, den die Natur im Laufe der Evolution geschaffen hat.

Kein Wunder, dass selbst im heutigen Menschen Düfte ohne Umwege über das Bewusstsein wirken. Deshalb empfehlen wir demjenigen, der sich der Welt des Orients öffnen will, sich auch mal mit seinen spezifischen Gerüchen auseinander zu setzen
Heilige drei Könige, Rechte DPA
Heilige drei Könige, Rechte DPA
Zwei Harze aus dem Orient spielen nicht umsonst im Christentum eine bedeutende Rolle. Sie sind Bestandteil der 3 Gaben, die die heiligen 3 Könige dem Christusbaby in der Krippe dargeboten haben. Neben Gold war es bekanntlich der Weihrauch und die Myrrhe.

Weihrauch kennt man vor allem aus der Kirche. Er ist Bestandteil vieler Rituale, zum Beispiel während des Hochamtes. Zuhause ist das Räuchern nicht zu empfehlen, weil bei der Verbrennung krebserregende Benzpyrene entstehen und die Belüftung nicht so gut ist wie in der Kirche.
Duftlampe, Rechte WDR
Duftlampe, Rechte WDR
Das Räuchern ist auch nicht nötig, denn Weihrauch kann man einfach verdampfen. Dazu brauchen Sie nur ein Stövchen mit einer hitzefesten Unterlage oder eine Duftlampe. Legen Sie etwas Weihrauch-Harz in das Schälchen, ein Teelicht darunter stellen und schon können Sie den Duft des Orients genießen.
Räuchermännchen, Rechte WDR
Räuchermännchen, Rechte WDR
Gerade jetzt zur Weihnachtszeit passt der Duft gut zu unserer Stimmung. Weihrauch duftet wesentlich angenehmer als die klassischen Räucherkerzen, die für Räuchermännchen benutzt werden. Oft riechen die sehr synthetisch und letztlich weiß man auch nicht, was drin ist. Auch vom Preis her kann sich Weihrauch sehen lassen. Ein Tütchen mit 25 Gramm aus der Apotheke kostet rund 2 Euro. Damit kommen Sie 20 bis 30 mal in den Genuss des guten Duftes
Weihrauch-Harz, Rechte WDR
Weihrauch-Harz, Rechte WDR
Genutzt wird das Harz
des in der arabischen
Wüste wachsenden
Weihrauchbaums.
Weihrauch hat auch medizinische Wirkungen, so tötet er Bakterien.
Mit Weihrauch suchte man im Mittelalter sogar die Pest zu vertreiben � nicht ganz zu Unrecht dank seinen desinfizierenden Eigenschaften. Im Altertum kannte man Krankheitserreger zwar noch nicht, beobachtete offenbar aber, dass Weihrauchdampf heilend wirken kann.
Weihrauchtabletten, Rechte WDR
Weihrauchtabletten, Rechte WDR
Mittlerweile beschäftigen sich allein in Deutschland gleich mehrere Arbeitsgruppen mit seiner medizinischen Wirkung. Belegt werden konnte bereits, dass Weihrauch bei chronischen Entzündungen hilft � zum Beispiel im Magen-Darm-Bereich und in Gelenken, bei der chronischen Polyarthritis, Rheuma also. Auch bei Neurodermitis, Hirntumoren oder Multiple Sklerose konnten Weihrauchpräparate Symptome lindern. Hierfür wird pulverisiertes Weihrauchharz eingesetzt oder Weihrauchextrakte in Tablettenform. Bisher gibt es nur ein Medikament mit diesem Wirkstoff, das sogenannte H 15. Es stammt aus Indien und ist bisher in Deutschland nicht zugelassen. Apotheken können H15 jedoch auf persönliche ärztliche Verschreibung hin importieren und an den Patienten abgeben. Den deutschen Anforderungen genügt dieses Medikament nicht und darum bemüht sich die Industrie, ein eigenes Produkt zu entwickeln.
Jean Pütz, Rechte WDR
Jean Pütz, Rechte WDR
Die Hauptwirkstoffe des Weihrauchs sind Säuren, sogenannte Boswelliasäuren. Neueste Arbeiten zeigen, dass Boswelliasäuren die Vermehrung  bestimmter Leukämie-Zellen hemmen. Sie können sogar Ödeme, die sich um Gehirntumoren herum bilden, zum Verschwinden bringen und die Zellen des Tumors abtöten.

externe Links
Weihrauch-Harz gegen Entzündungen
Weihrauch als Heilmittel
Chronische Darmentzündungen
Myrrhe - bewährtes Antiseptikum
Myrrhe-Harz, Rechte WDR
Myrrhe-Harz, Rechte WDR
Myrrhe ist ein dem Weihrauch verwandtes Harz, dessen Sträucher an gleichen Orten gedeihen. Wird die Rinde des Myrrhe-Strauches eingeschnitten, tritt flüssiges Gummiharz aus, das an der Luft zu unregelmäßigen gelben Stücken erstarrt. Myrrhe ist bislang nicht ganz so gut untersucht, aber es ist bekannt, dass ihre Wirkungen denen des Weihrauchs sehr ähnlich sind. Vor allem bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum hat sich Myrrhe bewährt. In der Apotheke bekommen Sie hierfür eine gebrauchsfertige Tinktur. Die wirkt bei Schleimhautverletzungen, Aphthen, bei Entzündungen am Zahnfleisch oder Druckstellen, wie sie zum Beispiel durch Zahnprothesen entstehen können. Unterstützt wird die Wirkung durch Blutwurz, auch Tormentillawurzelstock genannt. Diese Pflanze ist reich an Gerbstoffen und daher bakterienhemmend und stark zusammenziehend, also adstringierend.
Myrrhentinktur, Rechte WDR
Myrrhentinktur, Rechte WDR
Myrrhen-Tinktur gegen Entzündungen im Mund- und Rachenraum

50 ml Myrrhen-Tinktur
30 ml Blutwurz-Tinktur
In akuten Fällen die Tinktur mit einem Wattestäbchen unverdünnt auftragen. Bei leichten Beschwerden 20 Tropfen in ein Glas lauwarmes Wasser geben und damit gurgeln.
Weihrauch und Myrrhe, Rechte WDR
Weihrauch und Myrrhe, Rechte WDR
Natürlich können Sie Myrrhe genau wie Weihrauch auch zur Raumbeduftung verwenden. Wer mag, kann diese beiden Harze auch mischen. Weihrauch und Myrrheessenzen sind im übrigen auch in orientalischen und halborientalischen Parfüms enthalten.
 
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Wissenschaftliche Betrachtung des Bauchtanzes
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Arabische Musik
Düfte des Orients: Weihrauch und Myrrhe
Orientalische Parfumes
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Unser weihnachtliches Hauptgericht
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Impressum